Die unendliche Kostbarkeit der Frauen by Tietze Ernst-Günther

Die unendliche Kostbarkeit der Frauen by Tietze Ernst-Günther

Autor:Tietze, Ernst-Günther [Tietze, Ernst-Günther]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2012-09-14T22:00:00+00:00


16.

Drittes Kapitel: Freiheit

Die Gesetze in den Free United States beziehen sich immer noch auf die alten USA, so dass Flüchtlinge aus dem Ostgebiet, wie die Real United States hier genannt werden, automatisch als Staatsbürger gelten. Sie müssen lediglich ein Aufnahmeverfahren zur Registrierung durchlaufen.

Am nächsten Morgen fährt Lynn nach einem ausgiebigen Frühstück in Begleitung von Peggy, die ihr eingeschärft hat, unter keinen Umständen allein auf die Straße zu gehen, zu der Aufnahmestelle, wird dort in die staatliche Datenbank aufgenommen und bekommt einen Pass.

Als nächstes bringt Peggy ihren Gast zum Frauenzentrum. Hier trifft Lynn zum ersten Mal junge Westamerikanerinnen in ihrem Alter. Sie bemerkt die hohe Achtung, die Peggy entgegengebracht wird und erfährt, dass das Zentrum im Wesentlichen ihr Werk ist.

Als sich die Übergriffe auf die heranwachsenden Mädchen häuften, hat sie eine Gruppe von ihnen um sich geschart, einen wirkungsvollen Kampfsportunterricht organisiert und ein Telefon-Alarmnetz aufgebaut, mit dem innerhalb weniger Minuten eine größere Gruppe junger Frauen zusammen gerufen werden kann. Das rund um die Uhr besetzte Frauenzentrum ist gleichzeitig sowohl ein gemütliches Clubhaus für die Frauen als auch die Einsatz- und Nachrichtenzentrale der Organisation. Lynn muss lachen, als ihr Blick auf ein großes Plakat an der Wand fällt. „When God created men, she was only joking“, steht dort in riesigen Lettern. Gott als Frau ist ihr außerordentlich sympathisch. Besonders reizt sie die Doppeldeutigkeit des Wortes „men“.

Begeistert meldet sich Lynn als Mitglied der Frauengruppe an. Ihr wird zugesagt, dass sie schon am Nachmittag zum Kampfsporttraining abgeholt wird.

Bei einer Cola im Clubraum erzählt Peggy, dass sie jetzt noch zu einem anderen Club fahren würden, der auch im Wesentlichen von ihr initialisiert worden sei. Sie könne den Mitgliedern des Frauenzentrums allerdings nicht so viel davon erzählen, weil ihnen teilweise das Verständnis fehle.

Der Club führte den Namen „Haus des jungen Mannes“ und liegt etwas versteckt in einer Seitenstraße. Viele junge Männer sitzen im Clubraum, trinken Cola und unterhalten sich. Peggy wird freundlich begrüßt, Lynn unverhohlen abschätzend gemustert. Sie fühlt sich unwohl. Ab und zu wird ein Name aufgerufen und einer der Männer verlässt den Raum. Peggy sucht nach Worten, sie will Lynn nicht schockieren. Doch dann schildert sie ihrem jungen Gast freimütig, dass dieser Club den jungen Männern eine Gelegenheit zu sexuellem Umgang mit Frauen gebe, die noch vor dem Ereignis geboren worden seien. Die Frauen stellen sich dafür freiwillig zur Verfügung, um den jungen Männern eine Möglichkeit zum Abreagieren zu geben. Die einzige Bedingung für die Männer ist das feste Versprechen, jeglicher Gewalt gegen Frauen abzuschwören. Sie müssen eine geringe Gebühr zur Erhaltung des Clubs und für die persönlichen Auslagen der Frauen zahlen.

Verwundert fragt Lynn, was für Frauen sich für dieses Werk zur Verfügung stellen. Und noch verwunderter vernimmt sie Peggys Antwort: „Frauen aus allen Klassen und Schichten, die erkannt haben, dass diese jungen Männer viel schlechter dran sind als die Frauen, die das Glück hatten, geboren zu werden. Liebesbedürfnis und Geschlechtstrieb sind nun einmal Naturgewalten, die man nicht durch Zwang unterdrücken kann oder es gibt Mord und Totschlag. Ich hätte übrigens diesen Club nicht mit ins Leben rufen können, wenn ich nicht bereit wäre, hier auch gelegentlich Dienst zu tun.



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